Giffey fordert Einsatz von Selbsttests für Schulöffnungen

Osnabrück (epd). Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) ruft die Bundesländer zu einem massiven Einsatz von Corona-Selbsttests auf, um Kitas und Schulen rasch öffnen zu können. Sie seien "eine riesige Chance für die Öffnungsstrategien", sagte Giffey der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Seit dem 2. Februar seien Schnelltests zur Anwendung auch durch nichtmedizinisches Personal mittels eines Schulungsvideos zugelassen. "In Potsdam und Bremen werden sie bereits eingesetzt, Berlin hat solche Tests bestellt, auch Österreich macht es ja vor", sagte die Ministerin. Und die Zulassung mehrerer einfach handhabbarer Schnelltests zur Selbstanwendung durch Laien sei in Vorbereitung und werde für die nächsten Wochen erwartet.

Sobald eine Stadt, ein Landkreis oder eine Region die Schnelltestung des Personals und weitere Hygiene‐ und Vorsichtsmaßnahmen gewährleisten, könnten bei niedriger Inzidenz auch Kitas und Schulen schrittweise wieder öffnen, sagte Giffey: "Mein Appell an die Länder ist: Der breite Einsatz dieser Schnelltests muss jetzt vorbereitet werden, damit sie sofort genutzt werden können, wenn sie zugelassen und verfügbar sind."

Mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch sagte Giffey: "Es wäre gut, wenn sich Bund und Länder auf einen einheitlichen Rahmen für einen Stufenplan einigen könnten mit Kriterien, ab wann eine Rückkehr aus dem Notbetrieb zum eingeschränkten bis hin zum vollständigen Regelbetrieb erfolgen sollte." Bei Kitas und Schulen sei absolute Eile geboten, mahnte die Familienministerin. "Es sind in den vergangenen Monaten nicht nur Bildungslücken, sondern auch Bindungslücken entstanden. Und es gibt zunehmend Berichte über seelische Leiden bis hin zu depressiven Verstimmungen bei Kindern und Jugendlichen", warnte sie und fügte hinzu: "Hier entstehen Schäden, die womöglich nicht alle wiedergutgemacht werden können. Und je länger der Lockdown dauert, desto schwieriger wird es."

epd kfr