WHO dringt angesichts neuer Covid-Varianten auf raschere Impfungen

Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dringt auf die schnelle Impfung möglichst vieler Menschen gegen das Corona-Virus. Es gebe Belege, wonach die bislang entwickelten Impfstoffe gegen neue Varianten des Erregers weniger wirksam seien, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf. Deshalb müsse die Zahl der weltweit Geimpften rascher steigen.

Auch die bisherigen Tests und Medikamente gegen die Krankheit seien möglicherweise weniger effektiv angesichts der Mutationen, sagte Tedros. Seinen Angaben zufolge sind drei Viertel der bislang verteilten 130 Millionen Dosen Vakzin nur Menschen in zehn Ländern zugutegekommen, die meisten davon seien reiche Staaten. In fast 130 armen Ländern mit 2,5 Milliarden Menschen sei noch keine einzige Immunisierung vorgenommen worden.

Der WHO-Chef rief die Staatengemeinschaft auf, die finanzielle Lücke in dem internationalen Medizin-Programm gegen Covid-19 zu schließen. Dem Programm mit dem Namen ACT Accelerator fehlten für dieses Jahr noch mehr als 27 Milliarden US-Dollar (mehr als 22 Milliarden Euro). Über das Programm sollen Diagnostika, Medikamente und Impfstoffe finanziert und verteilt werden. Es soll vor allem Menschen in armen Ländern helfen. Tedros sprach vor einem Gremium des ACT Accelerators.