Berlin (epd). Das Verbände-Bündnis für Soforthilfen an Bedürftige hat den von der Regierungskoalition beschlossenen einmaligen Corona-Zuschlag von 150 Euro als unzureichend kritisiert. Mit einer am Dienstag in Berlin gestarteten Unterschriftenkampagne bekräftigte das Bündnis seine Forderung nach einem monatlichen Corona-Zuschlag von 100 Euro für Grundsicherungs-Bezieher. Außerdem müsse der Regelsatz auf 600 Euro angehoben werden.
Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, erklärte, von Armut Betroffene bräuchten "kein einmaliges Trostpflaster von 150 Euro, sondern einen verlässlichen Krisenzuschlag von monatlich 100 Euro pro Person für die Dauer der Pandemie". Viele Menschen seien inzwischen in existenzielle Not geraten, weil im Corona-Lockdown Hilfen wegfielen und zusätzliche Kosten entstünden: "Der Regelsatz reicht vorne und hinten nicht aus", sagte Loheide.
Das Bündnis aus inzwischen 41 Gewerkschaften und Verbänden, darunter die großen Sozialverbände, hatte Ende Januar einen Aufruf mit der Forderung nach Corona-Soforthilfen für die Ärmsten veröffentlicht. Der Hartz-IV-Regelsatz für einen Erwachsenen beträgt derzeit 446 Euro im Monat. Miete und Heizung werden extra gezahlt.