Konstanz (epd). Unternehmen sollten einer neuen Untersuchung zufolge ihren Mitarbeitenden wegen des besseren Infektionsschutzes möglichst lange mobiles Arbeiten oder Homeoffice ermöglichen. Zu diesem Ergebnis kommt die "Konstanzer Homeoffice-Langzeitstudie" der Universität Konstanz, die am Montag vorgestellt wurde. Die jüngste Befragung Ende Januar habe Befunde geliefert, die auf beträchtliche Gefahren bei der Rückkehr in volle Präsenztätigkeiten hindeuteten, so die Uni.
Beschäftigte, die durch Präsenzarbeit in den Unternehmen regelmäßig engen Kontakt mit Kollegen und Kolleginnen haben, berichteten der Studie zufolge von weitaus mehr Corona-Infektionen als diejenigen im Homeoffice. So hätten sich seit Oktober viermal so viele Befragte infiziert, deren Arbeitgeber eine geöffnete Kantine biete, als Befragte in Firmen mit geschlossener Kantine. Bei Meetings in physischer Präsenz sei die Infektionszahl unter den Befragten seit Oktober sogar um den Faktor acht erhöht, hieß es.
Die Rückkehr in Präsenzarbeit erfolgte den Angaben nach häufig auf Wunsch der Arbeitgeber oder der direkten Vorgesetzten, doch 36 Prozent der Befragten, die in Präsenz arbeiten, hätten sich das auch selbst gewünscht. Die Umfrage ging aus dem Projekt "Digitalisierung, Automatisierung und die Zukunft der Arbeit in postindustriellen Wohlfahrtsstaaten" am Exzellenzcluster "The Politics of Inequality" der Universität Konstanz hervor.