Hannover (epd). In der evangelischen Marktkirche in Hannover ist nach dem harten Wintereinbruch ein roter Teppich für Obdachlose ausgerollt worden. Zehn Isomatten und Fleecedecken liegen auf der langen Bahn bereit für Menschen, die bei teils zweistelligen Minusgraden sonst draußen schlafen müssten. Sieben Männer, zwei Frauen und ein Hund haben dort von Sonntag auf Montag übernachtet, wie die evangelische Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann berichtete: "Der Platz war fast ausgeschöpft." Die Marktkirche will noch mindestens bis zur Nacht von Freitag auf Samstag für Menschen ohne Obdach öffnen.
Angesichts der Kältewelle erweitern vielerorts Kirche und Hilfsorganisationen ihre Angebote. In der niedersächsischen Landeshauptstadt hat etwa auch die katholische Kirche eine Wärmestube und den Tagestreff des Caritasverbandes seit Sonntag rund um die Uhr geöffnet. Laut Sprecher Rüdiger Wala stehen bis zu sechs Übernachtungsplätze zur Verfügung. Doch auch ein kürzerer Aufenthalt zum Aufwärmen und für einen Imbiss sei möglich. "Es werden immer mehr, die das nutzen", sagte Wala am Montag.
Die Initiative der evangelischen Marktkirchengemeinde und der Diakonie wird von der Stadt Hannover unterstützt. Ehrenamtliche betreuen die Obdachlosen und reichen ihnen warme Getränke und Gebäck.