Wiesbaden (epd). Streaming-Dienste und Video-Telefonie spielen im Alltag von Kinder und Jugendlichen eine immer größere Rolle. Innerhalb von zwei Jahren stieg der Anteil der 10- bis 15-Jährigen, die Videos von Streaming-Anbietern wie Netflix anschauen, von 36 auf 58 Prozent im ersten Quartal 2020, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Um fast zehn Prozentpunkte nahm im gleichen Zeitraum die Nutzung von Internet- und Videotelefonaten zu (von 72 auf 82 Prozent).
Der Ausbruch der Corona-Pandemie im ersten Quartal des vergangenen Jahres könnte den Trend verstärkt haben, hieß es in der Mitteilung zum "Safer Internet Day" am 9. Februar. Der EU-weite Aktionstag soll das Bewusstsein schärfen, dass Kinder und Jugendliche vor Missbrauch und problematischen Inhalten im Netz wirksam geschützt werden müssen.
Zudem verwendeten im ersten Quartal des letzten Jahres 89 Prozent der 10- bis 15-Jährigen Messenger-Dienste wie WhatsApp, Telegram und Viber. Die Nutzung von sozialen Netzwerken bei Kindern und Jugendlichen hat sich kaum verändert: 61 Prozent waren im ersten Quartal des Vorjahres dort aktiv, im ersten Quartal 2018 waren es 64 Prozent. Ebenso nutzten Anfang 2020 mit 79 Prozent ähnlich viele Mädchen und Jungen das Internet zum Spielen oder zum Herunterladen von Dateien wie 2018 (81 Prozent).
Neben Streaming-Diensten und Video-Telefonie gewann auch Kommunikation über E-Mails für junge Menschen - wohl auch wegen Corona - an Bedeutung. Während 2018 nur rund Hälfte (48 Prozent) der Jugendlichen das Internet für den Mailverkehr nutzten, waren es Anfang 2020 bereits 64 Prozent. Die Ergebnisse stammen aus der jährlichen Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten.