Dresden (epd). In Dresden haben am Sonntag die Erinnerungsveranstaltungen zur Zerstörung der Stadt vor 76 Jahren begonnen. Zum insgesamt elften Mal fand der "Mahngang Täter*innenspuren" statt. Er wurde wegen der Einschränkungen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie diesmal als Livestream ins Internet übertragen; den Auftakt verfolgten etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Netz. Dazu aufgerufen hatte das Bündnis "Dresden Nazifrei".
Stationen des Mahnganges waren der Wettiner Platz, der Theaterplatz, der Schlossplatz, das Terrassenufer und die Synagoge. An den einzelnen Stationen wurden Texte verlesen, musikalische Beiträge kamen vom Künstler Sebastian Krumbiegel. Thematisch setzte sich der diesjährige Mahngang mit der nationalsozialistischen Idee der "Volksgemeinschaft" auseinander. Die einzelnen Stationen verbanden daher diesmal Orte in Dresden, die von den Nationalsozialisten für Massenveranstaltungen genutzt wurden.
Dresden gedenkt alljährlich am 13. Februar der Zerstörung der Stadt 1945 und der nach Historiker-Schätzungen bis zu 25.000 Opfer. Diesmal wird es erstmals seit Jahren keine Menschenkette geben. Pandemiebedingt sind stattdessen zahlreiche dezentrale Angebote und Veranstaltungen geplant, die teilweise digital übertragen werden.