Berlin (epd). Wegen der erwarteten Extremwetterlage in den nächsten Tagen versucht Berlin, so viele Obdachlose wie möglich von der Straße zu holen. Das Bezirksamt Lichtenberg teilte in der Nacht zum Samstag mit, 100 Obdachlosen in der Rummelsburger Bucht sei eine Notunterbringung in Unterkünften der Kältehilfe angeboten worden. Die Flächen entlang der Kynaststraße gelten als eines der größten Obdachlosencamps der Hauptstadt.
Durch die extreme Wetterlage mit sehr kalten Temperaturen und starkem Schneefall bestehe Lebensgefahr beim Übernachten im Freien, erklärte das Bezirksamt. Eine sichere Unterbringung sei notwendig. Unterstützt wurde der Umzug der Obdachlosen den Angaben zufolge von Einsatzkräften des Deutschen Roten Kreuzes, der Feuerwehr, der Polizei, des Technischen Hilfswerkes und sozialer Träger vor Ort. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) stellten Busse zum Transport der Menschen in die Unterkünfte bereit.
Die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales versicherte, wer in der Hauptstadt ein Bett brauche, bekomme auch eins. Wegen der zu erwartenden Wettersituation erweitere die Stadt ihre Angebote für obdachlose Menschen. So stünden ab Samstagabend in einem Hostel in Friedrichshain 100 Plätze Tag und Nacht zur Verfügung. Auch auf dem Gelände der früheren Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Reinickendorf solle am Sonntag eine Einrichtung mit 100 Plätzen eröffnen.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) hatte am Freitag vor weiteren Kältetoten gewarnt. In diesem Winter seien deutschlandweit schon mindestens 17 Wohnungslose erfroren.