Oaxaca de Juárez, Guatemala-Stadt (epd). Die US-Regierung hat eine umstrittene Asylregelung mit Guatemala aufgehoben. Man sei aus Washington darüber informiert worden, dass das bilaterale Asylabkommen ACA keine weitere Gültigkeit habe, teilte das guatemaltekische Außenministerium am Freitag (Ortszeit) mit. Demnach können Asylsuchende aus Honduras und El Salvador künftig nicht mehr aus den USA nach Guatemala abgeschoben werden.
Das ACA-Abkommen war 2019 zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und seinem damaligen guatemaltekischen Amtskollegen Jimmy Morales vereinbart worden. Guatemala wurde im Rahmen der Vereinbarung zum "sicheren Drittstaat" erklärt. So konnten die USA zahlreiche Schutzsuchende sofort wieder abschieben, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, Asyl zu beantragen. Mit Honduras und El Salvador hatte Trump ähnliche Maßnahmen vereinbart.
Die Regierung von Guatemalas Präsidenten Alejandro Giammattei habe die Nachricht positiv aufgenommen, heißt es in der Mitteilung. Man werde gemeinsam in enger Koordination und Kooperation mit US-Präsident Joe Biden die Ursachen der irregulären Migration angehen. Zugleich rief das Ministerium die Bevölkerung dazu auf, ihre Gesundheit und ihr Hab und Gut nicht aufs Spiel zu setzen. Wegen der Corona-Pandemie seien die Grenzen stärker geschützt als zuvor. Wer sich illegal auf den Weg mache, werde festgenommen und abgeschoben.
Die Mehrheit der Menschen, die in die USA flüchten oder migrieren, stammen aus Honduras, Guatemala und El Salvador. Der neue US-Präsident Biden hatte angekündigt, die restriktiven Maßnahmen seines Vorgängers zurückzunehmen. Nach seiner Amtsübernahme am 20. Januar hat er eine umstrittene Maßnahme aufgehoben, nach der Asylsuchende, die über Mexiko in die USA gelangt sind, ins Nachbarland zurückgebracht und dort auf die Entscheidung über ihren Antrag warten müssen.