Düsseldorf (epd). Bei einer Lockerung der derzeitigen Corona-Schutzmaßnahmen sollten nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Kitas und Schulen als erstes wieder geöffnet werden. Er halte den "Zugang zu Kitas und Schulen für besonders bedeutsam", sagte Steinmeier der "Rheinischen Post" (Samstag) in Düsseldorf. Zugleich unterstrich er die Notwendigkeit, dass sich die Politik auch über eine Öffnungsstrategie Gedanken mache: "Die Grundrechte einzuschränken ist keine Kleinigkeit, und ihre Ausübung wiederherzustellen ist die Pflicht der Politik, sobald die Infektionslage das zulässt."
Nötig sei es, nun auch die Folgen der Pandemie stärker in den Blick zu nehmen. "Corona trifft alle, aber eben nicht alle gleich", sagte Steinmeier. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie "werden uns lange begleiten". Aufgabe der Politik müsse es sein, die wirtschaftliche Stärke wiederzugewinnen und soziale Balance im Land zu wahren.
Steinmeier rief dazu auf, der Jugend "eine Zukunft nach Corona" zu eröffnen. "In der Pandemie nehmen wir aus guten Gründen Rücksicht auf die Älteren, aber nach der Pandemie müssen wir uns als Gesellschaft den Jüngeren besonders verpflichtet fühlen", sagte der Bundespräsident. Für die Jugend sei das Leben in der Pandemie "ungeheuer eng geworden".