Merkel denkt über Familiengipfel zum Umgang mit Corona-Folgen nach

Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) denkt angesichts der Probleme vieler Eltern und Kinder in der Corona-Krise über einen Familiengipfel nach. Ein solcher Gipfel wäre richtig, sagte sie zu einem solchen Vorschlag bei einem virtuellen Gespräch mit Müttern und Vätern. Selbst wenn Schulen und Kindertagesstätten wieder geöffnet würden, werde noch nichts normal sein, weil alle noch ihr Päckchen zu tragen hätten.

Merkel hielt auch Nachhilfegutscheine für vorstellbar sowie eine Sommeraktion mit Pädagogikstudenten, die mit Schulkindern verpassten Unterrichtsstoff nachholen könnten. "Manche von den Anregungen nehmen wir auf", versprach sie während der 90-minütigen Diskussion in der Reihe "Die Bundeskanzlerin im Gespräch".

Merkel bekräftigte zugleich, wenn es die Infektionslage zulasse, würden als erstes die Kindertagesstätten und Schulen öffnen. Sie äußerte die Hoffnung, dass bald "Licht am Ende des Tunnels" zu sehen sein werde, und verwies auf den am Vorabend vom Koalitionsausschuss beschlossenen Kinderbonus, mit dem Sonderausgaben abgefedert werden sollten. Einige der alleinerziehenden Mütter und Väter in der Runde bezeichneten dies wiederum als "Tropfen auf dem heißen Stein", da durch die Pandemie-Maßnahmen Kosten etwa für Strom, Heizung und Lebensmittel sowie Schutzmasken stiegen.

Die Spitzen von Union und SPD hatten am Mittwoch im Koalitionsausschuss beschlossen, Familien pro Kind einen weiteren einmaligen Kinderbonus von 150 Euro zu gewähren, nach 300 Euro im vergangenen Jahr.