Schwesig: Sprechen über Krebs war "wie ein Befreiungsschlag"

Mainz (epd). Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat öffentlicher Zuspruch nach Bekanntwerden ihrer Krebserkrankung gutgetan. "Mir hat wahnsinnig geholfen, dass mir viele Frauen geschrieben haben, gemailt haben, auf Instagram, auf Facebook, auch zum Beispiel mich angesprochen haben, wenn ich auf der Straße unterwegs war", sagte Schwesig in einem am Donnerstag bei "ZDFheute" veröffentlichten Interview. Es habe sich "wie ein Befreiungsschlag" angefühlt, als sie öffentlich gesagt habe, sie sei an Krebs erkrankt und habe die Hoffnung, wieder gesund zu werden.

"Es ist ja nicht so, dass man die Diagnose kriegt und gleich weiß, wie es weitergeht", sagte die 46-Jährige in dem Interview anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. Die Wochen der Unsicherheit hätten sie sehr belastet.

"Die einen sind vielleicht eher so, dass sie sich zurückziehen und einigeln, erst mal selbst damit klarkommen möchten", sagte Schwesig: "Andere sagen okay, ich sage, was los ist und versuche, damit offen umzugehen. Für diesen Weg habe ich mich entschieden, weil es mir auch immer wichtig war, natürlich auch in einem öffentlichen Amt, den Bürgern reinen Wein einzuschenken, auch in so einer schwierigen Situation."

Schwesig hatte ihre Brustkrebserkrankung im September 2019 öffentlich gemacht. Nach einer mehrmonatigen Therapie erklärte Sie im Mai 2020: "Ich bin wieder gesund."