Berlin (epd). Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert von reichen Staaten mehr Geld für Corona-Impfungen in armen Ländern. Anlässlich des Impfstarts in 18 Entwicklungs- und Schwellenländern durch das internationale Covax-Impfstoffprogramm erklärte er am Donnerstag in Berlin: "Wir besiegen die Pandemie nur weltweit oder gar nicht." Allerdings hätten in diesem Jahr maximal 20 Prozent der Bevölkerung in 92 ärmeren Ländern die Chance, geimpft zu werden. Und selbst dafür sei die Finanzierung längst nicht gesichert.
Es fehlten insgesamt noch rund 25 Milliarden Dollar (etwa 21 Milliarden Euro). Müller fügte hinzu, daher müssten sich die Weltgemeinschaft, die Europäische Union und private Geber noch stärker an der Finanzierung von Covax beteiligen - die EU jetzt mit vier Milliarden Euro. Denn die gleiche Summe hätten die USA angekündigt, betonte er.
Zuvor hatte das Auswärtige Amt den Impfstart begrüßt und angekündigt, die Plattform auch in Zukunft zu unterstützen. Unter den 18 Pilotländern, die im Februar mit Impfstoff versorgt würden, seien die Ukraine, Moldau, Georgien und Bosnien-Herzegowina, also "Länder in unserer unmittelbaren Nachbarschaft".
Das Impfstoffprogramm Covax will in Kürze mit der Auslieferung von fast 340 Millionen Dosen gegen Covid-19 an arme Länder beginnen. Insgesamt hat sich Covax zwei Milliarden Impfdosen von fünf Herstellern für das laufende Jahr gesichert.