Düsseldorf (epd). Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, fordert klare Perspektiven für Lockerungen der Corona-Beschränkungen und warnt vor gesundheitlichen Schäden, wenn diese Aussichten fehlen. Nach mehr als einem Jahr Pandemie, verbunden mit Ängsten vor Erkrankung, Existenzverlust und zahlreichen enorm belastenden Einschränkungen, seien die Menschen physisch und psychisch zermürbt, sagte Weigeldt der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag).
Viele Menschen resignierten angesichts der scheinbaren Ausweglosigkeit des ständig verlängerten Lockdowns, , berichtete Weigeldt aus der Erfahrung mit Patientengesprächen. Einige fühlten sich ohnmächtig angesichts des Eindrucks, mitunter irrational anmutenden Entscheidungen ausgeliefert zu sein. Der Hausärzte-Chef kritisierte die "Schwarzmalerei und Perspektivlosigkeit" und forderte stattdessen eine aufbauende Kommunikation vonseiten der Politik: "Das klägliche 'Es reicht leider immer noch nicht', das wir tagaus-tagein hören, muss endlich einer Sprache weichen, die den persönlichen Ehrgeiz der Menschen anspornt, zum Mitmachen beflügelt und klare Etappenziele aufzeigt", sagte Weigeldt.