Weitere Flüchtlinge aus Griechenland in Hannover gelandet

Hannover (epd). Weitere 42 Flüchtlinge aus Griechenland sind am Mittwoch auf dem Flughafen Langenhagen in Hannover angekommen. Mit dem ersten Transport des Jahres 2021 aus Athen werde die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland nun fortgesetzt, teilte das niedersächsische Innenministerium mit. Die behandlungsbedürftigen Kinder mit ihren Familien sowie Menschen, deren Schutzrecht bereits anerkannt ist, sollen demnach die ersten Tage im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen verbringen. Danach werden sie auf mehrere Bundesländer verteilt. Neun Personen aus Syrien bleiben in Niedersachsen. Die Aktion hatte im vergangenen Jahr mit ersten Flügen begonnen.

Seit dem Frühjahr 2020 nimmt Deutschland unbegleitete Minderjährige sowie behandlungsbedürftige Kinder mit ihren Familien aus den griechischen Flüchtlingslagern auf. Sie sollen hier ihr Asylverfahren durchlaufen. Nach dem Brand im Lager Moria auf Lesbos im Herbst hatte die Bundesregierung entschieden, zudem ein Kontingent von 1.553 Personen in Deutschland aufzunehmen, die bereits in Griechenland als schutzbedürftig anerkannt sind. Anders als bei den unbegleiteten Minderjährigen und den behandlungsbedürftigen Kindern mit ihren Familienangehörigen sind deren Asylverfahren bereits abgeschlossen, und die Personen erhalten unmittelbar eine Aufenthaltserlaubnis.

Ausgangspunkt war ein Besuch des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius im Flüchtlingslager Moria im Herbst 2019. Er macht sich seitdem für die Aufnahme besonders schutzbedürftiger Kinder stark. Flüchtlingsorganisationen fordern, dass Deutschland viel mehr Flüchtlinge aus den griechischen Lagern und auch aus Camps an der bosnisch-kroatischen Grenze ins Land holen solle. Die Menschen lebten dort unter menschenunwürdigen Bedingungen, zahlreiche Kommunen hätten in den vergangenen Monaten erklärt, Flüchtlinge unterbringen zu können.