Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) dringt weiter auf eine baldige Öffnung von Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen. Sie sagte am Mittwoch in Berlin nach Gesprächen mit den Familienministern der Länder, man sei sich einig, dass es Öffnungsschritte geben müsse, mindestens hin zu einem eingeschränkten Regelbetrieb. "Es muss mehr geben als auf oder zu", sagte Giffey.
Eine Prognose für die für kommenden Mittwoch geplanten Bund-Länder-Gespräche wollte Giffey nicht geben. Ob es zu Öffnungsschritten kommen werde, sei nicht abzuschätzen, sagte sie. Das hänge vom Infektionsgeschehen und von der Verbreitung der Coronavirus-Mutanten ab, über die man für die kommende Woche neue Erkenntnisse erwarte.
Die Bundesfamilienministerin hatte am Wochenende ein Ampel-System vorgeschlagen, bei dem die Infektionslage in jeder einzelnen Kita den Ausschlag gäbe, ob sie im regulären oder eingeschränkten Betrieb liefe oder schließen müsste. Damit könnte man einen Großteil der Kitas wieder öffnen, hatte Giffey erklärt. Nur in Regionen mit hohen Infektionszahlen sollten die Kitas geschlossen bleiben oder nur eine Notbetreuung anbieten.
Für die Übergangszeit bis zur Impfung des Personals in Kitas, Schulen und Jugendclubs voraussichtlich ab Mai müssten die Beschäftigten regelmäßig getestet werden, sagte Giffey, mindestens zweimal in der Woche. Dabei sollten auch Schnelltests zum Einsatz kommen. Testungen könnten dazu beitragen, dass mehr Einrichtungen öffnen könnten. Die langfristige Schließung von Kitas und Schulen "kann nicht unsere Lösung sein", betonte sie. Kinder und Jugendliche litten unter der Situation, und die Familien müssten wissen, wie es für sie weitergehe.
Schulen und Kitas sind seit Mitte Dezember und noch bis 14. Februar im stark eingeschränkten Betrieb. Die Kitas bieten Notbetreuungen, die Schulen digitalen Unterricht an. Am 10. Februar wollen Bund und Länder beschließen, wie es weitergeht.