Potsdam/Bonn (epd). Die Bundesförderung für den Nachbau des Potsdamer Garnisonkirchturms wird vom Bundesrechnungshof überprüft. In dem seit April 2020 laufenden Prüfverfahren werde das Verwaltungshandeln der Bundeskulturstaatsministerin und des Bundesfinanzministeriums bei der Gewährung von Zuwendungen untersucht, sagte ein Sprecher des Bundesrechnungshofs dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Bonn und bestätigte einen Bericht der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch).
"Wie der Bundesrechnungshof weiter verfährt, hängt vom Ergebnis der Prüfung ab", sagte der Sprecher. Wann die Prüfung abgeschlossen werden könne, sei derzeit noch offen. Zum möglichen Hintergrund oder Anlass der Prüfung äußerte sich der Sprecher nicht. "Wir sind unabhängig als Behörde und entscheiden selbst, was wir wann wo prüfen", sagte er.
Die Kosten für den im Herbst 2017 gestarteten Wiederaufbau des Garnisonkirchturms wurden von der Garnisonkirchenstiftung zuletzt auf rund 44 Millionen Euro beziffert. Davon sollen mehr als 20 Millionen Euro aus Bundesmitteln finanziert werden. Weitere Mittel kommen aus Kirchenkrediten und Spenden.
Die 1735 vollendete evangelische Garnisonkirche wurde im April 1945 bei einem alliierten Luftangriff auf den Potsdamer Hauptbahnhof weitgehend zerstört. Die Überreste wurden 1968 abgerissen, der Turm wurde gesprengt. Der Wiederaufbau ist unter anderem wegen der Geschichte als preußische Militärkirche in der NS-Zeit umstritten. Die evangelische Kirche will den neuen Turm für Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen.