Düsseldorf (epd). Mitarbeiter der Polizei in Nordrhein-Westfalen, die Videos und Audiodateien mit kinderpornografischen Inhalten auswerten, bekommen eine Zulage von 300 Euro monatlich. Zur Zahlung einer solchen Erschwerniszulage an die Beamtinnen und Beamten hat das Landeskabinett am Dienstag die Rechtsänderung beschlossen und damit einen Beschluss des Landtags umgesetzt, wie das Innenministerium in Düsseldorf mitteilte. Aufgrund der Zustimmung der Tarifgemeinschaft deutscher Länder erhalten auch Tarifbeschäftigte die Zulage.
"Diese Menschen, die mit großem persönlichen Einsatz und unter hoher Belastung gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie vorgehen, haben diese Zulage mehr als verdient", sagte Innenminister Herbert Reul (CDU). Die 450 Polizeibeschäftigten, die solche Dateien auswerten, erhalten die Zulage den Angaben zufolge rückwirkend ab dem 1. Januar. Die Mehrausgaben von etwa 1,64 Millionen Euro sind im laufenden Landeshaushalt berücksichtigt.
2019 war in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Fälle im Bereich Kinderpornografie im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 67 Prozent auf fast 2.400 gestiegen. Die Aufklärungsquote lag bei 93,2 Prozent. Seit Anfang 2019 wurde die Zahl der Ermittler im Bereich Kindesmissbrauch und Kinderpornografie nahezu vervierfacht, im Landeskriminalamt sogar verfünffacht, wie es hieß.