Berlin (epd). Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert die Ergebnisse des Corona-Impfgipfels vom Montag als unzureichend. "Die Bund-Länder-Konferenz war die Steigerung des Unverbindlichen. So kommt Deutschland nicht aus der Pandemie-Lethargie heraus", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).
Verantwortliches Handeln der Politik bedeute auch, die Menschen "mit der sich abzeichnenden Realität vertraut zu machen", sagte Brysch. "Wir alle müssen uns wohl darauf einstellen, dass die Impfungen weder die dauerhafte Immunität garantieren, noch die Weitergabe des Virus verhindern können."
Der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montag) sagte Brysch, die Menschen, deren Leib und Leben das Coronavirus am meisten bedrohe, benötigten ein Impfangebot. Das seien die Betagten und Schwerstkranken, deren Gruppe 90 Prozent der mit und an Covid-19 Gestorbenen ausmache. "Diese Impfberechtigten müssen zunächst Vorrang vor den medizinischen und pflegerischen Berufen bekommen", forderte der Patientenschützer.
Beim Impfgipfel am Montag hatten die Länderchefinnen und -chefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Vertretern von Pharmaindustrie, Verbänden und der EU darüber beraten, wie es angesichts des schleppenden Impfstarts und der Lieferschwierigkeiten einiger Hersteller weitergehen soll.