Habeck: Alle Pharmakonzerne in die Impfstoff-Produktion einbeziehen

Essen, Berlin (epd). Vor dem Impfgipfel am Montag hat Grünen-Chef Robert Habeck die Umstellung auf eine "Not-Impfstoffwirtschaft" gefordert. "Es ist unabdingbar, alle Anstrengungen zu unternehmen, um mehr Impfstoff zu produzieren", sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Alle Pharmakonzerne seien "unverzüglich ihren Fähigkeiten entsprechend in die Produktion einzubeziehen", forderte Habeck. Das sollte für alle Impfstoffe gelten, die erwiesenermaßen erfolgreich seien oder noch eine schnelle Aussicht auf Erfolg hätten. Dabei dürfe die Regierung auch nicht vor verpflichtenden Lizenzvergaben zurückschrecken.

Habeck sprach sich zudem für eine Umstellung bei der Vergabe von Impfterminen aus. "Diejenigen, die sich impfen lassen können, sollten automatisch benachrichtigt werden, damit sie nicht frustriert in der Warteschleife hängen", sagte der Parteichef. Wenn der Staat zum 80. Geburtstag gratulieren könne, dann könne er auch aktiv Termine anbieten.

Die Mutationen des Virus drohten die Hoffnung auf Fortschritte in der Pandemie zu zerstören, mahnte Habeck. Daher sei es entscheidend, dass "nicht durch handwerkliche Fehler das Vertrauen in die politische Leistungsfähigkeit unterminiert wird". Es gelte jetzt, alles zu tun, um "die Probleme rund ums Impfen in den Griff zu bekommen und die Kapazitäten zu erhöhen".

Die Bundesregierung, die Regierungschefs der Länder und Impfstoffhersteller kommen am Montag zu einem Gipfeltreffen zusammen, bei dem die Impfstofflieferung und die schleppend anlaufende Massenimpfung diskutiert werden sollen.