Düsseldorf (epd). Vor dem Impfgipfel am Montag hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) vor Zwangslizenzen für die Herstellung von Impfstoffen gewarnt. "Wir sehen als pharmazeutische Industrie in dem Thema Auslizenzierungen keinen Lösungsansatz zur Beschleunigung der Impfstoffproduktion", sagte der Verbandsvorsitzende Hans-Georg Feldmeier der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag).
Die Impfstoffherstellung sei ein enorm komplexer Prozess. Die dafür notwendige Technologie sei nur bei ausgewählten Firmen vorhanden. "Eine Auslizenzierung zu anderen Herstellern würde ungeachtet der rechtlichen Implikationen nach unserer Einschätzung mindestens zwölf Monate oder länger dauern, bis aus dieser Fertigung Impfstoff zur Verfügung steht", warnte Feldmeier.
Der BPI unterstütze die Bundesregierung in Sachen Impfstoffbeschaffung nach besten Kräften. "Wir haben beispielsweise unsere Mitglieder angefragt, um weitere Produktionskapazitäten auszuloten", sagte Feldmeier.
Mehr als 100 Staaten hatten bei der Welthandelsorganisation einen Vorschlag von Indien und Südafrika unterstützt, den Patentschutz für medizinische Produkte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zeitweise auszusetzen. Der Vorschlag scheiterte am Widerstand der EU-Staaten, der USA, Japans und anderer Industriestaaten.
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