Brüssel, Amsterdam (epd). Der seit Ende Dezember in der EU verabreichte Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer gilt laut Europäischer Arzneimittelagentur (EMA) weiter als sicher. Eine Überprüfung anhand von Daten seit der Zulassung habe dies ergeben, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Der Nutzen bei der Prävention überwiege weiter die Risiken, "und es gibt keine empfohlenen Änderungen bezüglich der Verwendung des Impfstoffs".
Die EMA ging dabei auch Informationen über Todesfälle nach Impfungen nach. "Diese Überprüfung ergab keinen Hinweis auf ein Sicherheitsrisiko." Das gelte für alle Altersgruppe. Bei über 65-Jährigen sei das Versterben nach Impfungen in vielen Fällen plausibel als Folge bereits bestehender Krankheiten zu erklären.
Mit Blick auf starke allergische Reaktionen (Anaphylaxie) wies die EMA darauf hin, diese Nebenwirkung des Präparates sei bekannt, eine Prüfung von Verdachtsfälle habe keine neuen Erkenntnisse geliefert. Die Behörde machte auf eine Analyse aus den USA aufmerksam, wonach die Häufigkeit einer Anaphylaxie auf etwa elf Fälle bei einer Millionen Impfungen geschätzt werde.
Der Impfstoff wird den Angaben zufolge auch künftig weiter untersucht. Am 21. Dezember hatte die EMA grünes Licht für seine bedingte Zulassung gegeben, die die EU-Kommission am selben Tag erteilte. Für die bedingte Zulassung müssen weniger umfangreiche Daten als normalerweise vorliegen. Diese müssen aber bereits zeigen, dass der Nutzen die Risiken überwiegt. Anfang Januar erhielt auch der Corona-Impfstoff von Moderna eine bedingte Zulassung. Für diesen Freitag wurde die Entscheidung der EMA zum dritten Kandidaten erwartet, dem Impfstoff von Astrazeneca.