Berlin (epd). Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat Konsequenzen aus der Empfehlung der Ständigen Impfkommission gefordert, den Impfstoff von Astrazeneca nur an Patienten unter 65 Jahre zu verabreichen. "Wir müssen zum einen umgehend alternative Impfstoffe für über 65-Jährige beschaffen und zum anderen die Impf-Reihenfolge für den in Kürze eintreffenden Astrazeneca-Impfstoff neu koordinieren", sagte Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). "Vor allem Klinik- und Pflegepersonal sollten als erste von den nun freien Ressourcen profitieren."
Esken nannte den bevorstehenden Impf-Gipfel dringlich. "Die Impfstoffbeschaffung und -verteilung muss endlich zur Chefsache gemacht werden", sagte sie. "Wir dürfen uns keine Verzögerungen mehr erlauben." Bund und Länder wollen am Montag über den schleppenden Fortgang der Corona-Impfkampagne in Deutschland beraten. An der Videokonferenz sollen auch Impfstoffhersteller und Verbände teilnehmen.
Medienberichten zufolge rät die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut von der Verwendung des Impfstoffs von Astrazeneca bei Menschen über 65 Jahre ab, weil die Wirksamkeit bei älteren Personen nicht ausreichend belegt sei. Daher solle der Astrazeneca-Impfstoff nur in der Altersgruppe von 18 bis 64 Jahren eingesetzt werden. Am Freitag will die Europäische Arzneimittelbehörden mitteilen, ob sie den Impfstoff von Astrazeneca zur Zulassung in der EU empfiehlt.
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