Frankfurt a.M. (epd). Bei der Bundesagentur für Arbeit sind im Zuge der Corona-Krise bisher 3.811 Hinweise auf Missbrauch in der Kurzarbeit eingegangen. Diese kämen "zum Beispiel von Menschen, die sagen: Ich bin in Kurzarbeit, muss aber länger arbeiten. Oder das bei Kollegen beobachten", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag).
Nicht immer handle es sich aber tatsächlich um Missbrauch, betonte Scheele. So stelle sich bei einem Blick in die Unterlagen der Unternehmen häufig heraus, dass für den betreffenden Mitarbeiter oder die betreffende Mitarbeiterin gar keine Kurzarbeit abgerechnet worden sei - erst dann handle es sich um Missbrauch.
Lediglich 271 Fälle seien ans Hauptzollamt abgegeben worden und 37 an die Staatsanwaltschaft. Die Arbeitsagenturen haben in der Corona-Krise den Angaben zufolge bisher mehr als 22 Milliarden Euro an Kurzarbeitergeld ausgezahlt.