Brüssel (epd). Um der Corona-Pandemie Herr zu werden, empfiehlt die EU-Kommission neue Maßnahmen bei Reisen in und nach Europa. Kommen Bürger bei innereuropäischen grenzüberschreitenden Reisen aus Gebieten mit einer 14-Tage-Inzidenz von über 500 Fällen pro 100.000 Einwohner, so sollten die Mitgliedstaaten ihnen vor der Ankunft einen Test und Quarantäne auferlegen, erklärte die Kommission am Montag in Brüssel, ohne die Quarantänedauer direkt vorzugeben. Zudem sollte für die so schwer betroffenen Regionen auf einer bereits im vergangenen Jahr eingeführten EU-Skala neben grau, grün, orange und rot die Stufe dunkelrot eingeführt werden.
Menschen in Grenzregionen sollten laut Kommission von einigen Reisebeschränkungen ausgenommen werden. Zum Beispiel sollten Pendler nicht in Quarantäne müssen und die Häufigkeit der ihnen auferlegten Tests verhältnismäßig sein. Überhaupt keine Testpflicht solle herrschen, wenn die Pandemie-Lage auf beiden Seiten der Grenze ähnlich sei. Insgesamt sprach sich die Kommission in den an die Mitgliedstaaten gerichteten Vorschlägen und Empfehlungen dafür aus, von nicht-notwendigen Reisen und Fahrten stark abzuraten. Zugleich bekräftigte sie ihr Nein zu Grenzschließungen im Schengen-Raum.
Auch mit Blick auf Reisende aus Drittländern in die EU spricht sich die Kommission für zusätzlich Maßnahmen aus. Unter anderem sollten Reisende, die trotz Beschränkungen überhaupt in die EU reisen dürfen, wie zum Beispiel EU-Bürger und ihre Familienangehörigen, direkt vor der Abreise beziehungsweise nach der Ankunft in der EU einen negativen PCR-Test vorweisen müssen, der höchstens drei Tage alt sei.