Berlin (epd). Nach jahrzehntelangen Sanierungsarbeiten und mehr als einjähriger Schließzeit ist am Montag das Stammhaus der Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden wiedereröffnet worden. Die Eröffnung fand pandemiebedingt im kleinen Rahmen statt, konnte aber in einem Livestream verfolgt werden. Die Festrede hielt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Gerade in einer digitalisierten Öffentlichkeit würden neutrale und verlässliche Institutionen gebraucht, die Wissen dokumentieren, zugänglich machen und auch filtern, sagte Schäuble.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte, in neuem Glanz und alter Pracht biete die Staatsbibliothek Unter den Linden einen unvergleichlichen Zugang zu einzigartigen Kostbarkeiten des Menschheitswissens, der Geschichte und der Kunst. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, erklärte, die historische Mitte Berlins gewinne eine Kathedrale des Wissens zurück.
Das im Zweiten Weltkrieg teils schwer beschädigte Gebäude war seit 2005 für 470 Millionen Euro bei laufendem Bibliotheksbetrieb saniert, erweitert und modernisiert worden. Die Kosten trug komplett der Bund. Mit der Fertigstellung im November 2019 erfolgte die Schließung des Hauses wegen der Umzüge der umfangreichen Bestände.
Neben dem im Jahr 1914 eröffneten Stammhaus gibt es noch den 1978 eröffneten Standort am Kulturforum. Die Staatsbibliothek gehört zu den bedeutendsten Bibliotheken weltweit.