Berlin (epd). Mit einer neuen Wanderausstellung unter dem Titel "Toleranz-Tunnel" soll ab September auf öffentlichen Plätzen in Deutschland über die verheerenden Auswirkungen von Intoleranz informiert und gegenseitiger Respekt gefördert werden. Der dafür gegründete Verein stellte das Projekt anlässlich des Holocaust-Gedenktags (27. Januar) am Montag in Berlin vor. Vier Wände, aufgebaut in Form eines Tunnels, sollen über den Völkermord an den Juden und andere Genozide informieren, sowie deren Ursachen schildern und die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Menschenhass deutlich machen.
Das Projekt wird nach Worten des Vorsitzenden des Vereins "Toleranz-Tunnel", Matitjahu Kellig, mit 6,25 Millionen Euro vom Bundestag gefördert. Die Wanderausstellung soll in den nächsten Monaten mithilfe wissenschaftlicher Begleitung konkret entstehen. Ein erster "Tunnel" soll im September in Detmold aufgestellt werden. Insgesamt sollen voraussichtlich zehn Exemplare der kleinen Ausstellung durch Deutschland touren.
Kellig sagte, die Ausstellung solle zeigen, wie Intoleranz zu Unterdrückung und im schlimmsten Fall zum Genozid führe. Zugleich soll sie Engagement gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit fördern. Wer bei solchen Auseinandersetzungen neutral bleiben möchte, helfe in Wahrheit den Extremen, sagte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Detmold.
Die Schirmherrschaft für das Projekt hat der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, übernommen. "Wir können die Zukunft nur gestalten, wenn wir sie als Ergebnis der Vergangenheit verstehen", sagte er.