Düsseldorf, Potsdam (epd). Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), fordert von den Schulen zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten in den Ferien. So könne etwa in den Sommerferien Lernstoff nachgeholt werden, der im Distanzunterricht auf der Strecke geblieben sei, sagte die brandenburgische Bildungsministerin der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Das habe es schon im vergangenen Jahr in vielen Bundesländern gegeben.
"Dabei geht es um Betreuungsangebote mit pädagogischem Inhalt, aber es geht auch darum, die Eltern zu unterstützen, weil viele bis zum Sommer ihre Urlaubstage aufgebraucht haben werden und nicht mit ihren Kindern verreisen können", sagte die brandenburger Bildungsministerin. Eine Verkürzung der Ferienzeit, wie sie Gesundheitsexperten fordern, halte sie für "nicht so einfach machbar".
Ernst sagte zudem, sie halte Schulöffnungen ab Februar "bei entsprechender Infektionslage" mit Wechselunterricht für möglich: "Allerdings kann das anfangs auch nur für Abschlussklassen und die ersten Klassenstufen gelten". Längere Zeiträume mit Distanzunterricht täten vor allem den Grundschulkindern nicht gut.
Ernst verteidigte den Beschluss, an Abiturprüfungen festzuhalten. "Ich bin dafür, die schriftlichen Abiturprüfungen durchzuführen. Ich halte nichts von vorschnellen Maßnahmen", sagte die SPD-Politikerin. "Wir haben im vergangenen Jahr die Abiturprüfungen und die Prüfungen für die mittleren Abschlüsse sehr erfolgreich durchführen können. Das wird mit einem abflauenden Infektionsgeschehen auch in diesem Sommer gelingen", sagte Ernst. Mit Blick auf mehrere Landtagswahlen in diesem Jahr warnte die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz davor, die Schulmaßnahmen in die Auseinandersetzung im Wahlkampf zu ziehen.