Frankfurt a.M. (epd). Die KZ-Gedenkstätten in Deutschland haben 2020 deutlich weniger Besucher gezählt als in den Jahren zuvor. Grund ist die Corona-Pandemie, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergab. Die Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen in Niedersachsen besuchten im vergangenen Jahr rund 145.000 Menschen, nur etwas mehr als halb so viele wie 2019. Auch in der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar wurde mit 250.000 Besuchern nur etwa die Hälfte der Gästezahl eines gewöhnlichen Jahres erreicht. Ähnlich deutlich waren die Folgen der Pandemie in weiteren KZ-Gedenkstätten sowie an anderen Orten bundesweit, an denen an den NS-Terror erinnert wird.
So besuchten im "Ort der Information" unter dem Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals in Berlin nur rund 105.000 Menschen die Ausstellung, weniger als ein Viertel des Vorjahres. 2019 war mit 480.000 Besuchern ein neuer Rekord seit der Eröffnung 2005 erreicht worden. In das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in der Hauptstadt kamen etwa 417.000 Besucher. Das war etwa ein Drittel des Vorjahres.
Die Träger der Gedenkstätten, Ausstellungen und Erinnerungsorte führen die starken Besucherrückgänge zum einen auf längere Schließzeiten wegen der Corona-Schutzmaßnahmen im Frühjahr und ab November zurück. Zum anderen kamen wegen der Pandemie selbst in den Sommermonaten weniger Menschen vor allem aus dem Ausland.
In Deutschland gibt es Dutzende KZ-Gedenkstätten, hinzu kommen viele weitere Erinnerungsstätten für die Verbrechen der Nationalsozialisten. Rund sechs Millionen europäische Juden wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Verfolgt und in großer Zahl getötet wurden auch Regimegegner, überzeugte Christen, Sinti und Roma und Homosexuelle.
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