Berlin (epd). Die Pflegekammern widersprechen dem Eindruck, die Impfbereitschaft der Pflegekräfte sei gering. "Die Impfbereitschaft ist groß, Aufklärung ist der zentrale Schlüssel", erklärte die Bundespflegekammer am Freitag in Berlin. Einzelne Bundesländer hätten gemeinsam mit Pflegekammern in den vergangenen Wochen auf Informationsveranstaltungen Aufklärung betrieben. "Als Ergebnis wurde uns von Pflegefachkräften rückgemeldet, dass viele Unklarheiten beseitigt werden konnten und sie einer Impfung positiv gegenüberstehen", hieß es.
Vor der Aufklärungsoffensive seien etwa in Rheinland-Pfalz geschätzt 75 Prozent der Pflegefachpersonen bereit gewesen, sich impfen zu lassen. Diese Zahl habe sich nun erhöht. "Im Norden herrscht generell eine sehr hohe Impfbereitschaft unter den Pflegefachpersonen", ergänzte Patricia Drube, Präsidentin der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein. Aus den Kliniken im Land werde gemeldet, dass sich 80 bis 90 Prozent der Pflegenden impfen lassen wollten. Auch im ambulanten Bereich sei die Impfbereitschaft hoch.
In Niedersachsen geht die Pflegekammer von 60 bis 70 Prozent impfbereiten Pflegefachpersonen aus. Die Schätzung beruhe unter anderem auf Rückmeldungen von Alten- und Pflegeeinrichtungen. "In den Krankenhäusern liegt die Impfbereitschaft ungefähr bei 80 Prozent", sagte Nadya Klarmann, die Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsen. In Nordrhein-Westfalen herrscht nach den Angaben eine Impfbereitschaft von rund 80 Prozent unter den Pflegefachkräften.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte jüngst eine Impfpflicht für Pflegepersonal ins Gespräch gebracht. Sein Vorstoß stieß aber weitgehend auf Ablehnung.