Osnabrück (epd). Anlässlich des von der internationale Arbeitsorganisation (ILO) ausgerufenen "Internationalen Jahres zur Beseitigung von Kinderarbeit" mahnt das Kinderhilfswerk Terre des Hommes größere Anstrengungen gegen die Ausbeutung Minderjähriger an. "Wir brauchen grundlegende Reformen und wirksame Maßnahmen wie die verbindliche Schulpflicht für alle Kinder sowie existenzsichernde Löhne und soziale Sicherung für erwachsene Arbeiter und Arbeiterinnen", sagte Vorstandssprecherin Birte Kötter am Mittwoch in Osnabrück. "Das sind Forderungen, die arbeitende Kinder uns gegenüber selbst immer wieder erheben."
Außerdem forderte die Organisation gegenüber Ausbeutung eine Null-Toleranz-Politik, die in Lieferkettengesetzen und internationalen Handelsverträgen verbindlich festgeschrieben sein müsse. Die Ausbeutung von Kindern sei kein Gesetz der Natur, sondern Folge politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, betonte Kötter. Weltweit schufteten rund 73 Millionen Kinder unter gefährlichen Bedingungen, die der UN-Kinderrechtskonvention widersprächen.
Aktuell machten vor allem Kriege und Konflikte sowie die Folgen der Corona-Pandemie bisher erzielte Fortschritte im Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit zunichte, erläuterte Kötter. Partnerorganisationen von Terre des Hommes beobachteten, dass gegenwärtig Millionen von Familien in Armut gerieten. Als Folge steige die Zahl arbeitender Kinder wieder an.