Düsseldorf (epd). Zur Entlastung der Intensivstationen ist Medizinern zufolge eine weitere und schnelle Senkung der Corona-Infektionszahlen nötig. "Aktuell sind wir bei knapp unter 5.000 Intensivpatienten in Deutschland - da müssen wir noch deutlich runter", sagte der Präsident der Vereinigung der Intensiv- und Notfallmediziner, Gernot Marx, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). Es gehe auch darum, aufnahmebereit zu sein, falls die Virus-Mutation sich in Deutschland trotz aller Maßnahmen verbreite. Dann seien mehr Infektionen und damit auch mehr Intensivpatienten zu erwarten.
Um den Jahreswechsel sei die Intensivmedizin in Deutschland "in der kritischsten Situation" seit ihrem Bestehen gewesen, sagte der Intensivmediziner. "Der Peak ist zwar vorerst überschritten, aber wir sind noch weit weg von einer Situation, in der man von einer Entspannung sprechen kann", betonte Marx. Entscheidend sei, "dass wir weniger Neuinfektionen - und damit weniger Intensivpatienten - haben". Um das zu erreichen, müssten noch stärker alle Kontakte reduziert werden. Es müssten jetzt unbedingt Maßnahmen etabliert werden, um in Deutschland eine Situation wie in Großbritannien zu verhindern, warnte Marx.