Mainz (epd). Vor den für Dienstag angesetzten Verhandlungen zu weiteren Corona-Maßnahmen pochen die SPD-geführten Länder auf eine Einschränkung der Präsenzpflicht am Arbeitsplatz. Grundsätzlich sollten Arbeitgeber es begründen müssen, wenn sie ihren Mitarbeitern keine Möglichkeit zum Homeoffice einräumen, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Montag auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Mainz. Zuvor hatte auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für verpflichtende Homeoffice-Regelungen geworben.
Dreyer sagte, noch immer werde die Möglichkeit zum Homeoffice nicht so intensiv genutzt wie in der ersten Welle der Pandemie im Frühjahr 2020. Die Menschen seien noch immer zu viel unterwegs.
Nach Beratungen der SPD-Regierungschefs erklärte Dreyer, die Bevölkerung müsse sich auf jeden Fall auf eine Verlängerung des im November angeordneten Lockdowns bis Mitte Februar einstellen. Zwar sei die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen bereits deutlich zurückgegangen. Sie müssten aber noch weiter sinken, um die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen: "Wir sind noch ein ganz schönes Stück weg von dem, was wir erreichen wollen."
Dreyer äußerte die Erwartung, dass der öffentliche Personenverkehr auch bei stärkerer Inanspruchnahme von Telearbeit im üblichen Umfang verkehren werde. Zu Plänen, das Tragen von FFP2-Masken in Bussen oder Supermärkten anzuordnen, äußerte sie sich skeptisch. Denkbar sei jedoch, an stark frequentierten Orten einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz zur Pflicht zu machen. Auch die mögliche Einführung flächendeckender nächtlicher Ausgangssperren kommentierte sie zurückhaltend.