Düsseldorf (epd). Die Polizei Aachen ist am Montag in Erkelenz-Lützerath gegen Blockaden von Umweltaktivisten am Rande des Braunkohletagebaus Garzweiler II vorgegangen. Mehrere Kleingruppen hätten mit jeweils bis zu 20 Aktivisten zwei Zufahrtsstraßen in Richtung Lützerath blockiert, erklärte die Polizei Aachen am Montag. Eine Gruppe habe kurzzeitig einen für die Abrissarbeiten benötigten Tieflader des Energieunternehmens RWE an der Weiterfahrt gehindert. Die Proteste richteten sich gegen eine geplante Abbaggerung des Dorfes und weiterer Ortschaften, die dem Braunkohleabbau weichen sollen.
Die Aktivisten seien ohne Widerstand zu leisten aus ihrer Sitzblockade gelöst worden, erklärte die Polizei weiter. Hierbei sei ein Aktivist leicht verletzt worden. Er habe auf eine medizinische Betreuung durch Rettungskräfte verzichtet. Es habe zudem zwei Versuche von Aktivisten gegeben, Absperrzäune zu überwinden. Diese seien von den Einsatzkräften unterbunden worden. Platzverweisen kamen die Demonstranten nach Angaben der Polizei nach. Eine vor Ort von Aktivisten als Gottesdienst durchgeführte Veranstaltung sei ohne Störungen verlaufen. Der Einsatz sei insgesamt friedlich gewesen, erklärte die Polizei, die nach eigenen Angaben mit mehreren Dutzend Beamten der Einsatzhundertschaft vor Ort war.
Die Ortschaft Lützerath am Rande des Braunkohletagebaus Garzweiler II steht derzeit kurz vor dem Abriss. Auch weitere Dörfer am Tagebau Garzweiler II sollen dem Braunkohletagebau weichen. In den vergangenen Tagen hatten Klimaaktivisten dort gegen die geplante Abbaggerung des Dorfes und weiterer Ortschaften protestiert. Laut RWE ist die Umsiedlung des Dorfes allerdings so gut wie abgeschlossen.