Frankfurt a.M., Kampala (epd). Die ugandische Regierung beendet die Repression nach der Präsidentenwahl in der vergangenen Woche nur langsam. Zwar wurde am Montag die landesweite Internetblockade aufgehoben, wie die Zeitung "Daily Monitor" berichtete. Doch soziale Medien wie Facebook, Twitter und Instagram waren nur teilweise erreichbar. Die Regierung hatte die Blockade damit begründet, auf diese Weise Unruhen zu verhindern. Außerdem sind Hunderte Oppositionelle weiter inhaftiert, und Oppositionsführer Bobi Wine steht seit dem Urnengang unter Hausarrest.
Bei der Wahl am Donnerstag wurde der autokratisch regierende Präsident Yoweri Museveni (76) nach dem vorläufigen offiziellen Ergebnis mit 58,64 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Der Parlamentsabgeordnete und Sänger Wine erreichte als stärkster Herausforderer 34,83 Prozent der Stimmen. Wine erklärte am Montag über Twitter, das Militär habe die Büros seiner Partei in der Hauptstadt Kampala durchsucht.
Der Wahlkampf in dem ostafrikanischen Land war vom brutalen Vorgehen der Regierung gegen Oppositionskandidaten überschattet. Mindestens 54 Menschen kamen bei Protesten ums Leben. Trotz der Furcht vor Gewaltausbrüchen verlief die Wahl am Donnerstag friedlich. Museveni ist seit 1986 an der Macht und steht wegen des Vorgehens gegen Regierungskritiker zunehmend in der Kritik.