Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich dagegen ausgesprochen, zum jetzigen Zeitpunkt schon Ausnahmen für Geimpfte von den Beschränkungen im öffentlichen Leben zu machen, begrüßt aber die Diskussion. Man müsse diskutieren, was man mit denjenigen mache, die gegen Covid-19 immun sind, sagte Spahn. Er verwies dabei auf die inzwischen mehr als zwei Millionen Deutschen, die das Coronavirus bereits hatten, und die bislang 1,1 Millionen Geimpften.
Zugleich betonte er, die Diskussion könne nicht zu einem Ergebnis führen, wenn man nicht wisse, ob Immunisierte selbst nicht mehr ansteckend sind. Solange dies nicht geklärt sei, "kann eine Impfung aus meiner Sicht noch nicht dazu führen, dass es Ausnahmen von den Einschränkungen geben kann", sagte der Minister. Es gehe dann nämlich auch um die Frage, ob man trotzdem noch andere infizieren könne.
Zugleich distanzierte sich Spahn vom Begriff "Sonderrechte" in der Debatte um Ausnahmen für Geimpfte. "Wir haben aktuell eingeschränkte Freiheitsrechte", sagte er. Der Begriff "Sonderrecht" sei im Zusammenhang mit der Wiedererlangung dieser kein passender.
Spahn sagte, nach seiner Einschätzung werde es insbesondere im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge am längsten keine Ausnahmen geben können. Je weiter man sich aus diesem Bereich entferne in den privaten Bereich, sei dies aber vorstellbar. So könne jeder selbst entscheiden, ob er zum Essen nur Menschen einlädt, die immun sind, sagte der Minister.