Mediziner Janssens für freiwillige Impfungen bei Intensivpersonal

Köln, Eschweiler (epd). Der Intensivmediziner Uwe Janssens hat zum Start der Corona-Impfungen beim Klinikpersonal in Nordrhein-Westfalen die Bedeutung der Freiwilligkeit der Impfungen betont. Es dürfe keine Impfprivilegien oder veränderten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben, die nicht geimpft seien, sagte der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler am Montag im WDR5-"Morgenecho". An seinem Krankenhaus würden weiterhin für alle Mitarbeiter, ob geimpft oder nicht geimpft, die gleichen Vorsichts- und Schutzmaßnahmen wie etwa das Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung gelten. Denn auch Geimpfte könnten möglicherweise das Virus weiterverbreiten.

Viel wichtiger sei aus seiner Sicht, die Mitarbeiter aufzuklären, sagte Janssens, der bis Ende des vergangenen Jahres Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) war. Noch Ende November habe die Impfbereitschaft unter den Kolleginnen und Kollegen seiner Intensivstation bei rund 50 Prozent gelegen. Diese Quote habe sich mittlerweile auf etwa 75 Prozent gesteigert, "in nur zwei, drei Wochen kontinuierlicher Aufklärung, in Einzelgesprächen und Mitnehmen der Leute".

Janssens, dessen eigene Corona-Impfung am Montag stattfinden sollte, warb für mehr öffentliche Aufklärung vor allem über die Wirkweise der neuartigen Messenger-RNA-Impfstoffe. Die herrschende Skepsis auch unter Klinikpersonal sei nachvollziehbar. "Das muss man erklären, da muss man die Leute mitnehmen, und dann steigt die Impfbereitschaft deutlich an".