Frankfurt a.M., Kampala (epd). Der ugandische Präsident Yoweri Museveni kann nach 35 Jahren an der Macht für fünf weitere Jahre regieren. Der 76-Jährige gewann die Präsidentenwahl mit 58,64 Prozent der Stimmen, wie die Zeitung "Daily Monitor" am Samstag berichtete. Sein stärkster Herausforderer, Bobi Wine (38), kam laut vorläufigem Endergebnis auf 34,83 Prozent. Der Wahlkampf in dem ostafrikanischen Land war vom brutalen Vorgehen der Regierung gegen Oppositionskandidaten überschattet worden.
Neben Museveni und Wine traten bei der Wahl am Donnerstag neun weitere Kandidaten an, die zwischen 0,15 und 3,24 Prozent der Stimmen bekamen. Der Parlamentsabgeordnete und Musiker Wine, der mit bürgerlichem Namen Robert Kyagulanyi heißt, hatte Medienberichten zufolge vor Bekanntgabe des Ergebnisses beklagt, die Wahlkommission sei nicht unabhängig, und erklärt, er wolle das Ergebnis nicht anerkennen.
Präsident Museveni ist seit 1986 an der Macht und galt unter anderem wegen seiner fortschrittlichen Aids-Bekämpfung und Entwicklungspolitik lange als Hoffnungsträger. Wegen seines autoritären Führungsstils steht er jedoch zunehmend in der Kritik. Oppositionskandidaten waren im Wahlkampf mehrfach festgenommen, eingeschüchtert und angegriffen worden. Wine teilte am Freitagabend auf Twitter mit, das Militär habe sein Wohnhaus besetzt.
Die Vereinten Nationen hatten sich vor der Wahl besorgt geäußert über willkürliche Festnahmen, Folter und Tötungen. Mindestens 54 Menschen kamen bei Protesten ums Leben. Trotz der Furcht vor Gewaltausbrüchen verlief die Wahl am Donnerstag friedlich.
Uganda hat rund 44 Millionen Einwohner, von denen zwei Drittel jünger sind als 30. Der Wahlkampf spiegelte damit auch einen Konflikt der Generationen wider. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,22 Prozent.