Washington (epd). Im Gefängnis von Terre Haute im US-Staat Indiana ist am Samstag kurz nach Mitternacht (Ortszeit) erneut ein Häftling nach Bundesrecht hingerichtet worden. Der 48-jährige Dustin Higgs war wegen dreifachen Mordes zum Tod verurteilt worden. Auf der Website seiner Unterstützer erklärte Higgs, er habe die ihm zur Last gelegten Verbrechen nicht begangen.
Die meisten Todesurteile werden in den USA von den einzelnen Bundesstaaten vollstreckt. Die Regierung von Donald Trump hat seit Mitte vergangenen Jahren nach 17-jähriger Hinrichtungspause 13 nationalstaatliche Todesurteile vollstrecken lassen. Die Exekution von Higgs war die dritte in einer Woche und die letzte unter Trump geplante. Trumps Nachfolger Joe Biden lehnt die Todesstrafe ab.
Higgs entführte laut Urteil 1996 mit zwei Komplizen drei Frauen in einen Park im Bundesstaat Maryland und ermordete sie. Higgs habe die Morde angeordnet, ein Komplize habe geschossen. Der Todesschütze wurde in einem separaten Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Der dritte Mittäter sagte beim Prozess aus. Er kam mit sieben Jahren Haft davon.
Higgs wurde nach Angaben seiner Anwälte im vergangenen Monat positiv auf das Coronavirus getestet. Hinrichtungen gelten als potenzielle Corona-Superspreader-Ereignisse wegen der Teilnahme zahlreicher Personen, darunter Sicherheitsbedienstete, Henker und Medienvertreter. In Terre Haute und in vielen anderen US-Gefängnissen ist das Virus weit verbreitet.