Washington/Terre Haute (epd). Im Gefängnis von Terre Haute in Indiana ist wenige Tage vor dem Wechsel im US-Präsidentenamt erneut eine Hinrichtung nach nationalstaatlichem Recht ausgeführt worden. Der wegen siebenfachen Mordes im Zusammenhang mit Drogenkriminalität 1993 zum Tod verurteilte Cory Johnson (52) wurde nach Angaben des örtlichen Fernsehsenders WTHI am Donnerstag kurz vor Mitternacht (Ortszeit) getötet. Nach Angaben seiner Verteidiger war bei Johnson ein "beschränkter Intellekt" festgestellt worden.
Die meisten Todesurteile werden in den USA von den einzelnen Bundesstaaten vollstreckt. Die Regierung des am 20. Januar aus dem Amt scheidenden Präsident Donald Trump hatte seit Mitte vergangenen Jahren nach 17-jähriger Hinrichtungspause zwölf nationalstaatliche Todesurteile vollstrecken lassen. Ein weiterer Todeshäftling soll am Freitag in Terre Haute exekutiert werden. Trumps Nachfolger Joe Biden lehnt die Todesstrafe ab.
Der Hinrichtungstermin für Johnson stand zeitweilig infrage. Nach Medienberichten wurde Johnson im vergangenen Monat positiv auf das Coronavirus getestet. Wegen eines resultierenden Lungenschadens werde er bei der Hinrichtung große Schmerzen leiden, erklärten seine Anwälte. Laut dem Fernsehender CNN bat Johnson im Hinrichtungsraum für seine Tat um Verzeihung.
Hinrichtungen gelten als potenzielle Corona-"Superspreader". Wie das Todesstrafen-Informationszentrum berichtete, wurden acht Mitglieder eines Hinrichtungsteams wenige Tage nach einer Exekution im Dezember positiv getestet.