Oaxaca de Juárez, Guatemala-Stadt (epd). Nachdem sich eine Karawane von Migranten aus Honduras auf den Weg Richtung USA aufgemacht hat, hat die guatemaltekische Regierung in Teilen des Landes einen Ausnahmezustand verhängt. Angesichts der Corona-Pandemie ergreife man die notwendigen Maßnahmen, um die Sicherheit für die Bürger sowie den sozialen Frieden zu garantieren, heißt es in einem Dekret, das am Donnerstag (Ortszeit) verfügt wurde. Der sogenannte Präventionsstatus verbietet öffentliche Versammlungen und schränkt die Bewegungsfreiheit ein. Die Sicherheitskräfte sind angehalten, "jede Art von nicht genehmigten Treffen, Gruppenbildungen oder öffentlichen Demonstration" aufzulösen. Gegebenenfalls kann eine Ausgangssperre verhängt werden.
Die vom Ausnahmezustand betroffenen Regionen liegen auf der Route, auf der sich Migranten auf ihrem Weg Richtung Norden gewöhnlich bewegen. In der Nacht zum Donnerstag waren in der honduranischen Stadt San Pedro Sula mehrere hundert Menschen losgezogen. In den sozialen Medien kursierte in den vergangenen Wochen ein Aufruf zur Bildung einer Karawane, die aber erst am 15. Januar starten sollte.
Die mexikanische Regierung hat erklärt, sie werde keine illegalen Einreisen zulassen, und hat bereits mehrere hundert Mitglieder der Nationalgarde an die Grenze zu Guatemala mobilisiert. Am Montag hatten die Regierungen von Honduras, Guatemala, El Salvador und Mexiko "illegale Migration" in einer gemeinsamen Erklärung verurteilt. Im Dezember wurde eine Karawane aufgelöst, bevor sie Mexiko erreichte.