Lesbisches Paar kämpft weiter für gemeinsame Mutterschaft

Celle, Hildesheim (epd). Der Kampf eines lesbischen Paares für die gemeinsame Mutterschaft seines Kindes geht in die nächste Runde. Am Mittwoch werde sich das Oberlandesgericht Celle in einer Anhörung mit ihrer Klage befassen, sagte Gesa Teichert-Akkermann aus Schellerten bei Hildesheim am Dienstag dem epd. Sie und ihre Ehefrau Verena Akkermann wollen, dass in die Geburtsurkunde der Tochter neben Gesa Teichert-Akkermann, die Paula vor fast einem Jahr zur Welt gebracht hat, auch Verena Akkermann als gleichberechtigter Elternteil eingetragen wird. In erster Instanz waren sie gescheitert. Nach Angaben des Gerichtes wird das Urteil in zwei bis drei Wochen verkündet.

Die Akkermanns waren vor rund einem Jahr die ersten in Deutschland, die den Klageweg wählten. Bei lesbischen Elternpaaren muss die zweite Mutter vor einem Familiengericht beantragen, das Kind als Stiefkind zu adoptieren. Die Bearbeitung einschließlich Besuchen durch das Jugendamt dauert oft mehrere Monate, manchmal Jahre. Das finden die Akkermanns diskriminierend.

Mittlerweile ist aus ihrer Initiative eine Bewegung entstanden, die sich unter dem Hashtag #nodoption und auf der Webseite www.nodoption.de organisiert hat. Rund 30 weitere sogenannte Regenbogenfamilien haben Klage eingereicht. Dazu zählen auch Paare, bei denen der zweite Elternteil keinen Geschlechtseintrag oder einen divers-Eintrag hat. Zudem werden Gesa Teichert-Akkermann und Verena Akkermann von der Berliner Anwältin Lucy Chebout und der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) unterstützt. Sie alle wollen langfristig eine Gesetzesänderung erreichen.