WHO begrüßt Chinas Einlenken bei Corona-Untersuchung
Impfkampagnen in mehr als 40 Ländern
Ein internationales Expertenteam soll den Ursprung der Corona-Pandemie in China untersuchen. Die Behörden der Volksrepublik verzögerten den Start der Mission. Nun lenken sie ein.

Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich erleichtert über Chinas Einlenken bei der geplanten internationalen Corona-Untersuchungskommission geäußert. Die Experten aus Deutschland und anderen Ländern sollten in China den Ursprung der Corona-Übertragungsketten finden, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf.

Die Ergebnisse sollten auch langfristig bei der Vereitelung und Bekämpfung weiterer Pandemien helfen, betonte Tedros. Die Untersuchungen der Virologen, Epidemiologen und anderer Fachleute würden in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan beginnen. Wuhan gilt als der Ort, an dem mutmaßlich die Corona-Infektionen bei Menschen erstmals auftraten. China gab an, das Team könne am Donnerstag einreisen.

Die WHO-Mission wolle eng mit chinesischen Fachleuten zusammenarbeiten, erklärte Tedros. Zunächst hatten die Behörden der autoritär regierten Volksrepublik die Einreise des WHO-Teams verhindert. Das stieß bei der WHO auf Kritik. Er sei sehr enttäuscht über die Politik Chinas, sagte der WHO-Generaldirektor in der vergangenen Woche. Die Untersuchung müsse so schnell wie möglich beginnen. Die Ergebnisse seien sehr wichtig für die Weltgesundheitsorganisation. Der Mission gehören auch Fachleute aus Australien, Korea, den Niederlanden, Russland, dem Sudan, den USA und Vietnam an.

Einige Länder, allen voran die USA, werfen China vor, versucht zu haben, den Ausbruch der Covid-19-Krankheit zu vertuschen. Zudem habe sich die chinesische Regierung nicht kooperativ gezeigt, den Ursprung der Pandemie zu finden. Zu Beginn der Corona-Krise stand auch WHO-Chef Tedros stark in der Kritik. Ihm wurde vorgeworfen, gegenüber China zu nachsichtig zu sein.

Weiter betonte Tedros, dass in den kommenden 100 Tagen Impfkampagnen für alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens weltweit beginnen sollten. Ärzte, Pfleger, Krankenbetreuer und anderes Personal seien einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Den Angaben nach haben in mehr als 40 Ländern einzelne Impfkampagnen begonnen. Dabei kommt auch der Wirkstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Multis Pfizer zum Einsatz.