Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hält eine verbindliche Quote für Menschen mit ausländischen Wurzeln nicht für den geeigneten Weg, um den öffentlichen Dienst diverser zu machen. Die Ministerin sagte am Montag bei einer Online-Diskussion zur Jahrestagung des dbb Beamtenbunds, hier käme man an einen Punkt, an dem immer wieder diskutiert würde, für wen es gelte und ob Eignung, Leistung und Befähigung überhaupt noch eine Rolle spielten. Wichtiger seien in diesem Bereich Rollenvorbilder sowie Förderung und Unterstützung etwa mit sogenannten Buddy-Programmen.
Die Staatsministerin für Integration Annette Widmann-Mauz (CDU) wies darauf hin, dass auch bei den Frauen die Quote nicht am Anfang gestanden habe, sondern Förderungen und der Einsatz von Frauenbeauftragten.
Einer vor einem Monat veröffentlichten Erhebung zufolge sind Menschen mit ausländischen Wurzeln in den Bundesbehörden deutlich unterrepräsentiert. Demnach haben lediglich zwölf Prozent der Beschäftigten einen Migrationshintergrund, während der Anteil in der Gesamtbevölkerung bei über 25 Prozent liegt. Gleichzeitig sind sie in den Behörden überdurchschnittlich oft nur befristet eingestellt, sind häufiger in Jobs, für die sie überqualifiziert sind, und werden seltener befördert als ihre Kolleginnen und Kollegen mit ausschließlich deutschen Vorfahren.