Kopenhagen/Genf (epd). Angesichts der neuen Variante des Corona-Erregers in Europa hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm geschlagen. Die Variante sei bereits in 22 von 53 Ländern der Region Europa entdeckt worden, warnte WHO-Direktor Hans Kluge am Donnerstag während einer Videokonferenz in Kopenhagen. Ohne verstärkte Anstrengungen, die Ausbreitung der neuen Variante zu verlangsamen, gerieten die Gesundheitssysteme noch weiter unter Druck.
Die neue Variante, die erstmals in Großbritannien entdeckt wurde, berge eine höhere Ansteckungsgefahr als vorangegangene, erklärte der WHO-Regionaldirektor für Europa. Der mutierte Erreger verbreite sich in allen Altersklassen. Es sei davon auszugehen, dass die Variante die älteren Ausformungen verdrängen werde. Die neue Variante sei aber trotz stärkerem Ansteckungsrisiko nicht gefährlicher als die bereits vorher bekannten Typen.
WHO-Mitarbeiter äußerten sich zuversichtlich, dass die bislang verfügbaren Impfstoffe auch gegen die neue Variante wirken. Im Dezember 2020 meldeten britische Behörden der WHO das Auftauchen der Variante.
Die WHO-Region Europa zählte im vergangenen Jahr mehr als 26 Millionen erfasste Covid-19-Infektionen und mehr als 580.000 Covid-19-Todesfälle. Das WHO-Regionalbüro Europa mit Sitz in der dänischen Hauptstadt ist für 53 Länder zuständig.