Nürnberg (epd). Der europäische Arbeitsmarkt wird sich in den nächsten Monaten voraussichtlich moderat negativ entwickeln. Darauf deutet der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hin, wie der IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber am Donnerstag in Nürnberg sagte.
"Die öffentlichen Arbeitsverwaltungen in Europa erwarten, dass der europäische Arbeitsmarkt in der zweiten Corona-Welle auf Kurs bleiben wird", erklärte Weber. Die Belastungen durch erneute Lockdown-Maßnahmen in vielen Ländern seien hoch, einen neuerlichen Einbruch auf dem Arbeitsmarkt werde es aber nicht geben. In vielen Ländern stütze Kurzarbeit die Beschäftigung.
Nach Webers Einschätzung wird sich die Arbeitslosigkeit in Europa saisonbereinigt nur leicht erhöhen. "Der Arbeitsmarkt stabilisiert sich, aber bis zur Erholung ist es in Europa noch ein langer Weg", sagte der Forscher.