Frankfurt a.M., London (epd). Afrika erlebt derzeit nach Angaben von Experten eine zweite, weitaus aggressivere Welle von Corona-Infektionen. Auf dem Kontinent würden nun täglich etwa 30.000 neue Infektionen gemeldet, Mitte Juli seien es etwa 18.000 gewesen, sagte der Direktor des Afrikanischen Zentrums zur Bekämpfung ansteckender Krankheiten, John Nkengasong, dem britischen Rundfunksender BBC am Mittwoch.
Dennoch ist die Zahl der in Afrika bekanntgewordenen Fälle verglichen mit anderen Teilen der Welt relativ niedrig. Allerdings sind auch die Testmöglichkeiten begrenzt. In ganz Afrika wurden dem Zentrum zufolge bisher knapp drei Millionen Corona-Fälle festgestellt, etwas mehr als in Großbritannien. Es gab rund 69.000 Tote in afrikanischen Ländern. Staaten wie Ruanda, Simbabwe und die Demokratische Republik Kongo haben neue Beschränkungen erlassen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Nkengasong forderte die Regierungen afrikanischer Länder auf, Masken zu subventionieren. Der Mund-Nasen-Schutz sei die größte Hoffnung im Kampf gegen Covid-19. Leider seien viele Menschen in Afrika nur sporadisch mit oder ganz ohne Masken zu sehen. Auch die Abstandsregeln würden oft nicht eingehalten.