Berlin (epd). Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland steigt kontinuierlich weiter stark an. Binnen 24 Stunden wurden 1.019 Todesfälle von Menschen verzeichnet, die an oder mit dem Coronavirus gestorben sind, wie das RKI am Mittwochmorgen in Berlin mitteilte. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie im vergangenen Frühjahr 36.537 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
Laut RKI werden als Corona-Todesfälle diejenigen gezählt, bei denen die Infektion mit dem Virus ursächlich für den Tod war oder durch Vorerkrankungen wahrscheinlich ist, dass der Tod im direkten Zusammenhang mit Covid-19 steht. Deswegen ist von Menschen die Rede, die "an oder mit" dem Virus gestorben sind. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen stieg in den vergangenen 24 Stunden um 21.237.
Weiterhin sei bei der Interpretation der aktuellen Zahlen zu beachten, dass in den vergangenen zwei Wochen rund um den Jahreswechsel vermutlich weniger Personen einen Arzt aufgesucht hätten, so dass weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen veranlasst wurden, erklärte das RKI. Das könne dazu geführt haben, dass weniger Infektionen an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet wurden.
Wie aus dem am Abend veröffentlichten Lagebericht des RKI hervorgeht, waren am Dienstag 5.678 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, 66 weniger als am Vortag. Seit dem Vortag erfolgten 802 Neuaufnahmen von Covid-19-Fällen auf eine Intensivstation. Bei 868 Patienten wurde die Behandlung abgeschlossen, davon sind 37 Prozent gestorben.
Das RKI schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland nach eigenen Angaben insgesamt als sehr hoch ein. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche angibt, liegt deutschlandweit bei 127,3. In Sachsen und Thüringen ist sie sehr deutlich darüber. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut dem Bericht von Dienstagabend in 289 Kreisen bei mehr als 100 Fällen pro 100.000 Einwohner, davon in 42 Kreisen bei 250 bis 500 Fällen pro 100.000 Einwohner.
Ziel der Politik ist es, die Zahl durch die bis Monatsende verlängerten Maßnahmen unter 50 zu drücken. Nur dann seien die Gesundheitsämter in der Lage, Infektionsketten nachzuverfolgen, heißt es zur Begründung. Die hohen bundesweiten Fallzahlen werden laut RKI durch zumeist diffuse Geschehen verursacht. Dabei stellt das Institut zahlreiche Häufungen insbesondere in Privathaushalten und Alten- und Pflegeheimen fest.
Seit dem Start der Corona-Impfungen am 26. Dezember wurden in Deutschland insgesamt 316.962 Menschen einmal gegen Covid-19 geimpft.
Seit Anfang September ist ein deutlicher Anstieg bei der Zahl der Todesfälle zu beobachten. Insbesondere für Hochbetagte ist das Virus lebensgefährlich: Von allen Todesfällen entfielen laut Lagebericht vom Dienstag 88 Prozent auf Menschen von 70 Jahren und älter. Der Anteil der über 70-Jährigen an der Gesamtzahl der übermittelten Covid-19-Fälle beträgt hingegen nur 15 Prozent.
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