Düsseldorf (epd). Der Deutsche Lehrerverband warnt angesichts des Lockdowns vor wachsenden Lernrückständen und zunehmenden sozialen Ungleichheiten bei den Schülern. "Es wird immer deutlicher, dass die Hoffnung, die Wissenslücken aus dem letzten Schuljahr in diesem Schuljahr ausgleichen zu können und gleichzeitig keine neue Defizite auflaufen zu lassen, nicht erfüllt werden kann", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch).
Man könne versuchen, durch Kürzung von Lehrplaninhalten und angepasste Prüfungsanforderungen Härten zu vermeiden, sagte Meidinger weiter. "Aber das wird nicht verhindern können, dass sich die Gerechtigkeitslücke zwischen Kindern aus bildungsaffinen Elternhäusern und Kindern ohne elterliche Unterstützung oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen vergrößern wird", warnte der Präsident des Lehrerverbands.
Wichtig sei, dass "ein verpflichtender, regelmäßiger, mit ständigem Feedback versehener Kontakt" zu Schülern in schwierigeren Verhältnissen aufrechterhalten werde, sagte Meidinger. Für ein Teil dieser benachteiligten Kinder und Jugendlichen sollte nach Worten Meidingers auch ein Zusatzjahr auf freiwilliger Basis angeboten werden. Das solle sicherzustellen, dass die angestrebten Abschlüsse erreicht werden könnten. Bund und Länder hatten am Dienstag entschieden, den geltenden Lockdown bis zum 31. Januar zu verlängern.