Düsseldorf (epd). Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) warnt vor Sonderrechten für Geimpfte. "Je mehr Menschen geimpft werden, desto lauter wird der Ruf nach Vorteilen für Geimpfte und einer Öffnung für wirtschaftliche Aktivitäten werden", sagte Klaus Müller, Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). "Nicht-Geimpfte dürfen aber nicht benachteiligt werden, zumal es für viele Menschen vor dem Herbst keine Impfungen geben wird."
Müller mahnte, wenn die Vertragsfreiheit für Restaurants, Fitnessstudios, die Bahn oder Pflegeheime nicht mit dem geforderten Diskriminierungsschutz in Konflikt geraten solle, "brauchen wir eine breite Diskussion, um alle Auswirkungen auf Verbraucher und Unternehmen zu erörtern". Unter anderem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatten sich für einen Diskriminierungsschutz Ungeimpfter ausgesprochen. Vom Bundesjustizministerium forderte der Verbraucherschützer Müller, dem Bundestag dazu Anfang des Jahres einen Gesetzentwurf vorzulegen.
Rechtspolitiker von SPD und Union prüfen nach einem Bericht der "Welt" (Dienstag) aktuell ein gesetzliches Verbot von Sonderrechten für Menschen mit Corona-Impfung.